Inhalt

"In einer Zeit, in der Fachkräftemangel, hohe Fehlzeiten, die Attraktivität als Arbeitgeber und eine gesunde Unternehmenskultur zentrale Herausforderungen darstellen, gewinnt das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) zunehmend an Bedeutung. Gesundheit am Arbeitsplatz ist nicht nur ein menschliches Grundbedürfnis, sondern auch das Fundament für nachhaltige Leistungsfähigkeit und ökonomischen Erfolg.
Unser Zertifikatskurs "Ganzheitliches BGM: Von Bewegung bis KI" bietet Ihnen die einzigartige Gelegenheit, sich umfassend und praxisnah weiterzubilden. Sie lernen, wie Sie ein ganzheitlich systemisches Gesundheitsmanagement in Ihrem Unternehmen implementieren und so die Gesundheit und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeitenden fördern können. Durch innovative Methoden und praxisorientierte Ansätze werden Sie befähigt, den spezifischen Anforderungen Ihrer Organisation gerecht zu werden."
Dr. Philipp Laemmert
Module
Um Sie gezielt auf die Anforderungen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements vorzubereiten, werden folgende Inhalte in den sechs Modulen des Zertifikatskurses vermittelt:
- Modul 1: Gesundheitswissenschaftliche Grundlagen und BGM-ProzessEinklappen
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Gesundheitswissenschaftliche Grundlagen
Dr. Philipp Laemmert (Universität Bayreuth)Gesundheitswissenschaftliche Grundlagen aus systemischer Perspektive
In diesem Baustein werden wir die gesundheitswissenschaftlichen Grundlagen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) beleuchten. Wir werden uns mit evidenzbasierten Methoden zur Förderung der physischen und psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz beschäftigen. Dabei nähern wir uns gemeinsam einem Gesundheitsverständnis, das für Organisationen tragbar und auch besprechbar wird. Auch gesundheitspsychologische Ansätze wie Verhaltensänderung werden am Beispiel von Bewegungsmangel diskutiert.Aus systemischer Perspektive wird BGM als ein dynamischer Prozess verstanden, der alle Ebenen und Bereiche eines Unternehmens einbezieht. Wir beleuchten die systemische Perspektive auf Organisationen und werfen gezielt spezifische Scheinwerfer auf das organisationale Verständnis von BGM als Teil einer Organisationsentwicklung. Wie komme ich von Gesundheitsförderung wirklich zu einer organisationalen Veränderung in Bezug auf Beschäftigtengesundheit?
- Gesundheit – ein komplexes Konstrukt
- Ausgewählte Modelle zur Erklärung von Gesundheit
- Public Health und Setting-Ansatz als Perspektive auf BGM
- Verhaltensänderung
- Impulse zur Förderung der mentalen und physischen Gesundheit im Arbeitsalltag
- Impulse zur Reduktion von Bewegungsmangel
- BGM nur als „Feigenblatt“ oder wirklich systemisch integriert
BGM-Prozess
Kathrin Glaser-BunzIm zweiten Teil des Moduls lernen Sie den idealtypischen BGM-Prozess kennen – von der Analyse über die Maßnahmenplanung bis zur Evaluation. Fachlicher Input, praxisnahe Übungen und ausgewählte Fallbeispiele helfen Ihnen, den idealtypischen Prozess bereits im Ansatz in Ihre Arbeitswirklichkeit zu transferieren.
Einführung in den BGM-Prozess
- Die Herausforderungen unserer Zeit
- Allgemeine Wirkungsweise eines BGM
Der BGM-Prozess
- Bedarfsanalyse, Ermittlung des Status Quo
- Entwicklung von BGM-Leitbild, Strategie, Zieldefinition
- Organisationsaufbau/-verankerung mit allen relevanten Akteuren
- Konzeption und Durchführung von geeigneten Maßnahmen
- Evaluation der Maßnahmen mit anschließender Überprüfung/Optimierung
- Modul 2: KI – Führung und TransformationEinklappen
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Laura Markert
Künstliche Intelligenz im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
Künstliche Intelligenz verändert die Arbeitswelt und stellt neue Anforderungen an Führungskräfte und BGM-Verantwortliche. Dieses Modul vermittelt praxisnah, wie KI die Gesundheitsförderung unterstützt, Entscheidungsprozesse verbessert und Teams in Veränderungsprozessen begleitet werden können. Neben einer Einführung in KI-Grundlagen stehen konkrete Anwendungsbeispiele für KI-gestützte Führung und Gesundheitsmanagement im Fokus. Die Teilnehmenden reflektieren ihre Führungsrolle, lernen Methoden zur erfolgreichen KI-Integration in Teams und entwickeln eine individuelle KI-Roadmap für ihr Unternehmen.
- KI-Grundlagen: Begriffe, Potenziale und Risiken, ethische Aspekte und Datenschutz
- Veränderte Führungsrolle durch KI: Neue Anforderungen und Selbstreflexion
- KI-gestützte Führung: Effizienzsteigerung und Entscheidungsfindung
- KI-Transformation im Team: Change-Management und Kompetenzaufbau
- KI in der Gesundheitsförderung: Prävention, Personalisierung und psychische Gesundheit
- Entwicklung einer individuellen KI-Roadmap für den Praxistransfer
- KI-Grundlagen: Begriffe, Potenziale und Risiken, ethische Aspekte und Datenschutz
- Modul 3: GB PsychEinklappen
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Veronika Jakl
Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen – Praxisnah & effektiv
Psychische Arbeitsbedingungen sind ein zentraler Faktor für das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit von Mitarbeitenden. In diesem Modul lernen Sie die theoretischen Grundlagen sowie die gesetzlichen Anforderungen zur Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen (GBpsych) kennen. Sie erfahren, wie Sie den Prozess in der Praxis umsetzen – von der Bildung einer Steuerungsgruppe über die Auswahl geeigneter Messverfahren bis hin zur Entwicklung wirksamer Maßnahmen. Durch reale Fallbeispiele und Gruppenarbeiten wird der Transfer in die eigene oder Kunden-Organisation sofort möglich.
- Gesetzliche Grundlagen: Rechte, Normen, Pflichten
- Ablauf der GBpsych: Steuerungsgruppe und Prozessplanung
- Messverfahren: Vorgaben, Auswahl, & Anwendung
- Maßnahmen: Prinzipien der Gestaltung und Umsetzung
- Informationsfluss: Partizipation und Transparenz
- Dokumentation & Wirksamkeit: Varianten, Erfolgskontrolle & Anpassung
- Modul 4: Psychische Gesundheit am ArbeitsplatzEinklappen
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Prof. Dr. Astrid Schütz
In diesem Modul wird psychische Gesundheit aus der Perspektive von Persönlichkeitsunterschieden und des Führungskontextes beleuchtet. Dabei werden psychische Ressourcen wie Positives Denken, Selbstakzeptanz und Emotionale Intelligenz behandelt. Darüber hinaus wird die Rolle der Mitarbeitenden-Führungskraft-Beziehung für Gesundheit und Wohlbefinden analysiert. Modelle zu transformationaler und gesundheitsorientierter Führung, aber auch Befunde zu destruktiver Führung werden vorgestellt. Schließlich werden Anforderungen an die Rolle als Gesundheitsmanager:in, das eigene Rollenverständnis, Real- und Idealbilder sowie Selbstpräsentationsformen und die Möglichkeiten von Coaching besprochen.
Psychologische Ressourcen:
- Positives Denken Möglichkeiten und Grenzen
- Selbstwert und Selbstakzeptanz
- Emotionale Intelligenz
Gesunde und Destruktive Führung:
- Destruktive Führung, abusive Supervision, Narzissmus bei Führungskräften
- Health-oriented Leadership
- Transformationale Führung
Reflexion der eigenen Rolle und der eigenen Selbstpräsentation:
- Selbstbild: Real- und Idealselbst
- Rollenerwartungen
- Anforderungsanalyse – selbst erproben und Ergebnisse einer Studie
- Selbstdarstellung (Selbstpräsentation): Formen und ihre Wirkung
- Reflexion der (eigenen) Rolle als Gesundheitsmanager:in
- Bamberger Coachingansatz
- Modul 5: Gesundheitsbewusste Führung in virtuellen RäumenEinklappen
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Gesundheitsbewusste Führung und Kommunikation in hybriden und virtuellen Räumen
Prof. Dr. Karl-Heinz GerholzHomeoffice, Workation und New Work verändern die Art, wie wir arbeiten – und wie wir führen. Kommunikation findet zunehmend digital innerhalb von Führung statt, womit auch gesundheitliche Herausforderungen entstehen: Technostress, die Balance zwischen Arbeit und Freizeit sowie der bewusste Umgang mit digitalen Kommunikationsmedien. Führungskräfte und Mitarbeitende sind gefragt, diese Dynamiken aktiv zu gestalten, um Gesundheit und Wohlbefinden zu fördern.
In diesem Modul betrachten wir hybride und virtuelle Führung aus einer gesundheitlichen Perspektive. Nach einer Einführung in digitale Führung und Kommunikation analysieren wir gemeinsam deren Auswirkungen auf das Wohlbefinden. Moderne Führungskonzepte wie Transformational Leadership und Leader-Member-Exchange werden auf ihre Anwendung bei virtueller und hybrider Führung untersucht. Durch Fallstudien und praxisnahe Reflexionen entwickeln die Teilnehmenden konkrete Handlungsstrategien, die sie direkt in ihrem Unternehmen umsetzen können.
Virtuelle Führung und Kommunikation
- Formen Digitalen Arbeitens, Virtual Leadership und Führung auf Distanz
- Kommunikations- und Medienmodelle für virtuelle Kommunikation und deren Einfluss auf die Mitarbeitendengesundheit
- Virtuelle Kommunikation und Akzentsetzungen für verbale, non-verbale und para-verbale Kommunikation
- Technostress und Auswirkungen auf Mitarbeitendengesundheit
- Mitarbeiterführung und Mitarbeitergesundheit beim Virtual Leadership
Transformational Leadership und Leader-Member-Exchange Theory bei virtueller und hybrider Führung
- Führungsbeziehungen beim Virtual Leadership
- LMX-Theorie und transformational Leadership: Gestaltungsmöglichkeiten bei virtueller und hybrider Führung
- Beziehungsqualität und Formen von virtuellen Meetings
- Potentiale von KI-Tools zur Reduktion von Belastungserleben bei Mitarbeitenden und Führungskräften
- Modul 6: Betriebliches EingliederungsmanagementEinklappen
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Katrin Schiller
Grundlagen des Betrieblichen Eingliederungsmanagement - BEM
Die verpflichtende Einführung von BEM, dem Betrieblichen Eingliederungsmanagement, ist in §167 Abs. 2, SGB IX seit 2004 geregelt. Das betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der Gesundheit und Arbeitsfähigkeit von Mitarbeitenden. Es soll Erkrankte bei der Wiedereingliederung in ihren Arbeitsalltag unterstützen und gegebenenfalls die Rahmenbedingungen (Arbeitsbedingungen) verbessern. Ein BEM-Prozess, der keine Akzeptanz im Unternehmen findet, ist nur ein Papiertiger und nutzt keinem der Beteiligten.
In diesem Grundlagenseminar erhalten Sie einen umfassenden Einblick in die rechtlichen Rahmenbedingungen, die praktischen Vorgehensweisen und die wesentlichen Ziele des BEM.
- Gesetzlicher Rahmen zu BEM
- Unterschied: Fürsorgegespräch und BEM
- Differenzierung von betrieblichen und mitarbeiterbezogenen Ursachen für eine Erkrankung
- Einhaltung und Wichtigkeit der DSGVO im BEM
- Teilnehmende und Rollen im BEM
- Ziel des BEM-Gesprächs
- Setting für das BEM-Gespräch
- Fehler im BEM-Gespräch vermeiden
- Gesprächsaufbau
- Gesprächsführungstechniken
- Praktische Übungen
- Gesetzlicher Rahmen zu BEM
Verantwortlich für die Redaktion: Julia Kohler, Telefon: 7320