Inhalt
"Die WHO hat bereits im Jahr 1986 die Entwicklung und Schaffung einer gesunden physischen, psychischen und sozialen Lebenswelt als Ziel von Gesundheitsförderung formuliert. Die Lebenswelt „Betrieb“ ist in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus von Gesundheits-förderung geraten, denn die Arbeitswelt birgt auf der einen Seite viele gesundheitliche Anforderungen, weist auf der anderen Seite aber auch viele gesundheitsförderliche Potenziale für Individuen aber auch das gesamte System auf. Diese Potenziale zu erkennen, passende Maßnahmen umzusetzen, um eine möglichst zufriedene und gesunde Belegschaft aufweisen zu können – das funktioniert nur mit einem systematischen Betrieblichen Gesundheitsmanagement."
Prof. Dr. Susanne Tittlbach
Module
Um Sie gezielt auf die Anforderungen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement vorzubereiten, werden folgende Inhalte in den vier Modulen des Zertifikatskurses vermittelt:
- Modul 1: Grundlagen Gesundheitsmanagement & -wissenschaftenEinklappen
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Grundlagen der Gesundheitswissenschaften
Prof. Dr. Susanne Tittlbach (Universität Bayreuth)
Dr. Philipp Laemmert (Universität Bayreuth)
Im ersten Teil des Moduls werden die Grundlagen der Gesundheitswissenschaften dargelegt. Er ist als Einführung in die Gesamtthematik des Lehrgangs zu verstehen. Daher behandelt dieser Teil grundlegende Aspekte, wie das Verständnis von Gesundheit und Gesundheitsförderung sowie theoretische und empirisch überprüfte Zugänge zur Erklärung von Gesundheit. Hierdurch soll deutlich werden, wie vielschichtig Gesundheit und Gesundheitsförderung sind und wie komplex deren Berücksichtigung im Setting "Betrieb" sein muss. Auf diesen Erkenntnissen aufbauend beschäftigt sich das Modul mit den Fragen, wie ein nachhaltiges Qualitätsmanagement eingeführt und implementiert wird und wie der Weg von gesundheitsschädlichem hin zu gesundheitsförderlichem Verhalten funktionieren kann.- Gesundheit – Aktivität – Gesundheitsförderung – Prävention
- Modelle zur Erklärung von Gesundheit: Welche Faktoren sind an der Erhaltung und Wiederherstellung von Gesundheit beteiligt?
- Qualitätsmanagement: Wie kann ein nachhaltiges Qualitätsmanagement in der Gesundheitsförderung eingeführt werden?
- Modelle für die Beschreibung der Veränderung des
Gesundheitsverhaltens: Wie funktioniert der Weg von gesundheitsschädlichem hin zu gesundheitsförderlichem Verhalten?
Grundlagen des Gesundheitsmanagements
Michael Komm, M.A. (Hochschule Coburg)Im zweiten Teil des Moduls werden die Grundlagen sowie rechtliche und wirtschaftliche Aspekte des Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) vermittelt. Sie bekommen einen Überblick über das Zusammenspiel der angrenzenden Disziplinen, Gesundheitsförderung (GF), Arbeitsschutz (AS) und betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM). Des Weiteren werden Voraussetzungen und Vorgehensweise für den Aufbau eines BGM erläutert.
- Positionsbestimmung des BGM, Begrifflichkeiten und Abgrenzungen
- Gesellschaftspolitische Rahmenbedingungen und gesetzliche Grundlagen
- Arbeits- und Gesundheitsschutz
- BGM als Managementansatz, Ziele und Nutzen
- Qualitätskriterien zur Realisierung eines BGM
- Modul 2: Einordnung in das PersonalmanagementEinklappen
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Prof. Dr. Gerald Schmola (Hochschule Hof)
Das Personalmanagement gehört zu den Hauptträgern des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Es ist dem Ziel verpflichtet, die in der Person und der Umwelt liegenden Voraussetzungen für eine hohe Leistungsfähigkeit und Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter*innen zu schaffen. Hierzu zählt zweifellos auch deren Gesundheit. Das Personalmanagement unterstützt nicht nur offensichtliche Maßnahmen der personenbezogenen Gesundheitsförderung wie Gymnastikkurse oder Konflikttrainings, sondern beeinflusst auch die Arbeitsbedingungen und damit die Gesundheit der Mitarbeiter*innen.Das Modul zeigt auf, wie sich die verschiedenen Aufgabenbereiche des Personalmanagements von der Personalbedarfsplanung bis hin zur Personalfreisetzung auf die Gesundheit der Belegschaft auswirken und welche Instrumente des Personalmanagements zur Förderung der Gesundheit in Unternehmen erfolgsversprechend sind.
- Aufgabenbereiche des Personalmanagements und ihr Einfluss auf die Mitarbeitergesundheit
- Wechselseitige Anpassung von Mensch und Arbeitsbedingungen als Leitlinie
- Frühzeitige Planung des Personalbedarfs
- Gesundheitsverhalten in der Personalauswahl
- Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen
- Personalentwicklung zur Stärkung persönlicher Gesundheitsressourcen
- Mitarbeiterführung und Mitarbeitergesundheit
- Formen der sozialverantwortlichen Mitarbeiterfreisetzung
- Modul 3: Implementierung & EvaluationEinklappen
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Prozess Betriebliches Gesundheitsmanagement
Kathrin Glaser-BunzIn diesem Modulbereich widmen wir uns einem idealtypischen Prozess, um ein BGM in einer Organisation strukturiert aufzubauen und zu implementieren. Selten verläuft der Aufbau eines BGM idealtypisch. Diese Struktur hilft Ihnen daher, zu erkennen, an welchem Punkt Ihre Organisation steht und welche Prozessschritte erforderlich und hilfreich für Ihr BGM sind.
- Bedarfsanalyse und Status Quo
- Zieldefinition, Strategieableitung und Leitbildentwicklung
- Organisationsaufbau und -verankerung mit allen relevanten Akteurinnen und Akteuren
- Konzeption und Durchführung von geeigneten Maßnahmen
Implementierung & Best Practice
Dr. Philipp Laemmert (Universität Bayreuth)- Hürden und Barrieren bei der Einführung eines BGM
- Erfolgsfaktoren und Mosaiksteine bei der Einführung
- Motivation für erste Schritte zur Implementierung
- Erfahrungsberichte aus der Praxis
- Vorstellung aktuelle, praxisorientierte Studienlage
Ökonomische Evaluation
Prof. Dr. Volker Ulrich (Universität Bayreuth)- Markt- und Managementorientierung im Gesundheitswesen
- Evaluation von Gesundheitsleistungen
- Messung von Lebensqualität
- Managementprobleme in ausgewählten Leistungsbereichen
- Konkrete Wettbewerbs- und Managementansätze in der GKV
- Bedarfsanalyse und Status Quo
- Modul 4: Handlungsfelder & Arbeits- und GesundheitsschutzEinklappen
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Handlungsfeld Bewegung
Dr. Philipp Laemmert (Universität Bayreuth)- Die Rolle sportlicher Aktivität in der Gesundheitsförderung
- Ressourcenstärkung und Anforderungsbewältigung durch sportliche Aktivität
- Nationale Bewegungsempfehlungen
- Sport am Arbeitsplatz – Angebote und Grenzen
- Unterstützung durch Netzwerke und externe Angebote
- Die aktive Mittagspause als vielfältige Möglichkeit im Rahmen eines BGM
Handlungsfeld Betriebliches Eingliederungsmanagement
Kathrin Glaser-Bunz- Anlass, Ziele und Nutzen
- Rechtliche Verankerung
- Die 5 Schritte des Betrieblichen Eingliederungsmanagement
- Akteure und Verantwortlichkeiten
- Rahmenbedingungen
- Kommunikation
Handlungsfeld psychische Gesundheit
Prof. Dr. Astrid Schütz (Universität Bamberg)- Psychische Gesundheit, Selbstwert, Emotionale Intelligenz, Resilienz
- Psychische Erkrankungen, Burnout, Depression, Angst, Stress
- Grundlagen der Kommunikation
- Ansätze der Prävention und Intervention
Handlungsfeld gesundheitliche Führung und Kommunikation
Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz (Universität Bamberg)
Führungskräfte haben besondere Verantwortung für und Einfluss auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter*innen. Im Fokus stehen dabei die Handlungsfelder Führung und Kommunikation mit Mitarbeiter*innen, da hierüber der Einfluss auf das gesundheitliche Wohlbefinden von Mitarbeiter*innen ausgeübt wird. Ein Schwerpunkt Modul stellt dabei die aktuelle Generation von Mitarbeiter*innen - Generation Z und Generation Alpha - dar. Darüber hinaus werden Konzepte zum Selbstmanagement für verantwortliche Führungskräfte aufgezeigt, mithilfe derer Belastungsreduktionen erzielt werden können. Didaktisch werden im Modul Fallstudien eingesetzt, welche die Teilnehmer*innen kooperativ bearbeiten, um einen praxisorientierten und reflexiven Kompetenzaufbau zu ermöglichen.- Zusammenhänge Führung und gesundheitliches Wohlbefinden
- transformationales Leadership und kommunikative Umsetzungsstrategien
- Führung von Generation Z und Generation Alpha
- begleitungsorientierte Führung durch Coaching und Mentoring
- klientenzentrierte Gesprächsführung bei Mitarbeiter*innen
Arbeits- und Gesundheitsschutz
Prof. Dr. Michael Lichtlein (Vizepräsident Hochschule Coburg)- Bedeutung von AGS
- Präventives Grundanliegen von Sicherheit und Gesundheit
- Betriebliche Organisation des Arbeitsschutzes
- Grundlagen des Entstehens und Vermeidens von Unfällen und arbeitsbedingten Erkrankungen
- Vorgehen in der Praxis – Best Practice-Beispiele
Verantwortlich für die Redaktion: Katrin Anton, Telefon: 7533